Samstag, 25. Oktober 2008

Vorbei...




Conservatory of Flowers im Golden Gate Park, Straßenreinigung nachts in der Market Street, Statement auf einer Ampel im Hippie-Viertel Haight Ashbury, Sts Peter and Paul Curch im abendlich heraufziehenden Nebel (North Beach)


...schnell ging es um und doch hatte ich zwischen drin das Gefühl, seit einer Ewigkeit weg gewesen zu sein. Ich bin am Donnerstag-vor inzwischen schon drei ganzen Wochen-wieder in Bremen gelandet, die Heimat hat mich wieder! :-)

Der Abschied fiel sehr schwer, sie fing schon an zu weinen, als er mich verabschiedete, bevor er zur Arbeit musste. Wir sind mittags noch alle zusammen etwas essen gewesen, der Ältere (meiner beiden Jungs) wurde schon ganz wehmütig und hielt sich nur noch auf meinem Schoß auf. Dann wurde, wie gesagt, mein Hostdad verabschiedet und ich fuhr mit meiner Hostmum und den Jungs zum Flughafen nach San Francisco. Es war ein ganz seltsames Gefühl, diesmal in dem Gewissen dort hin zu fahren, dass man nicht nach einem Wochenendtrip wieder zurück kommt, sondern auf unbestimmte Zeit verschwindet. Freude mischte sich mit Trauer als wir den inzwischen schon so vertrauten Highway 280 lang fuhren, die Stanford University hinter uns ließen, Half Moon Bay passierten und auch schon den Nebel von "the city" vor uns sahen. Die Kleinen "mussten" im Auto beide Händchen mit mir halten, was für überdehnte Schultergelenke meinerseits sorgte, aber einfach unheimlich anrührend war, wenn man weiß, dass es das so schnell nicht wieder geben wird.

Auf dem Airport wurde dann fleißig bis zum Check-In mit Kofferwagen manövriert und schon war es an der Zeit, sich endgültig zu verabschieden. Die Jungs blieben recht tapfer, haben auch nicht ganz verstanden, was das jetzt wirklich bedeutet, dafür lagen meine Hostmum und ich uns heulend in den Armen. Erst am Ende wird einem so richtig bewusst, wie man in den 12 Monaten zusammen gewachsen ist. Ich freue mich, dass zwischen uns eine wirkliche Freundschaft entstanden ist-ich kenne kaum jemand anderes, der das nach dem Jahr behaupten kann. Somit blickte ich schon fast wehmütig hinunter nach San Francisco, als das Flugzeug abhob und die Freude auf Freunde und Familie wuchs.

Ich freue mich, dass ich mich nach meinem Studium wirklich noch für das "Projekt" Au Pair entschieden habe, denn sowohl die schönen als auch die schwierigen Momente haben mich voran gebracht und mein Leben bereichert. Wenn ich mir nun, mit den ersten Wochen Abstand, meine Blogeinträge durchlese, kann ich kaum glauben, was ich in so kurzer Zeit erleben durfte, was ich für tolle Menschen kennen gelernt habe. Ich habe schon jetzt Einladungen nach Paris, Istanbul, Stockholm-und ein zweites Zuhause in Cupertino... Die Sicht auf die Dinge hat sich verändert, ich habe die unglaubliche Freundlichkeit und Hilfsbereitschaft der Amerikaner zu schätzen gelernt, die viele für reine Oberflächlichkeit abtun-wie auch ich am Anfang. Dafür ärgere ich mich jetzt in Bremen über die vielen Unfreundlichkeiten im Alltag. Sogar das Essen fehlt mir manchmal, der Mexikaner um die Ecke, die selbstgemachten Rice Crispies mit Marshmallows... Dafür gibt es nun Schmalzkuchen auf dem Freimarkt und Grünkohl!

(Die Bilder oben sind meine letzten Fotos aus San Francisco-Denise aus Seattle hatte mich an meinem letzten Wochenende besucht, es war ein ganz wunderbarer Abschluss! Somit liebe Grüße an Dich nach (inzwischen) Augsburg!!)

So, nun dürft ihr mich alle in Deutschland wieder auf einen Café einladen, I´m back! :-)