Donnerstag, 31. Juli 2008

In Seattle regnet es gar nicht immer!








Eine wunderschöne Woche in Seattle ging leider viel zu schnell vorbei-doch ich habe es genossen einmal "nur" Vanessa zu sein, in keine Rolle passen zu müssen. Ich habe bei meiner damaligen "Rettung" in New Jersey wohnen dürfen: da war ja ein Mädel, das genau wie ich wenig Lust auf viel unsinniges Gerede hatte, mit dem hunderte Au Pairs zugemüllt wurden. Sie habe ich besucht und dank ihrer netten Gasteltern durfte ich dort eben auch wohnen, ohne das sie mich genauer kannten. Da ihre Kinder in der Woche nicht da waren, haben wir die ganze Zeit zusammen verbringen können. Downtown, Pike Place Market, der erste Starbucks überhaupt, Art Museum, Alki Beach, Gehry´s Music Museum, sogar der Mount Rainier National Park wurden besichtigt. Und es war soooo schön, endlich mal wieder europäisch anmutende Fauna und Flora zu sehen! (Nicht nur Gras wie Stroh, Lorbeerbäume in Form ganzer Wälder und dürre Palmen...hier wundere ich mich immer, ob ich die Kinder vor dem 10cm großen schwarzen Käfer retten muss, der sich gerade auf uns stürzt-oder aber ob diese Gattung vielleicht der handzahmste Käfer der Welt ist? Who knows?!)

Reden bis in die Nacht, 3 Mal täglich Eis, zum Abendessen Popcorn-mit Denise (sei ganz lieb gegrüßt!!) hatte ich die perfekte Addition gefunden. Umso schlimmer war es, wieder zurück zu fahren, doch siehe da, die Kinder hatten mich vermisst und die ersten drei Arbeitstage verliefen gut und man war endlich wieder etwas entspannter...was auf die Kinder und mich zu trifft. Somit sind inzwischen die letzten drei Monate angebrochen!

Leider gehen meine Bremerin und auch meine Französin Ende diesen Monats von hier weg-eine davon sehr spontan. Das und auch die Hochzeit meiner ältesten Freundin machen mir diesen Monat eher schwer. Doch ich versuche, die mir noch hier verbleibende Zeit bestmöglich auszukosten.

Somit liebe Grüße an alle nach Hause!

Freitag, 18. Juli 2008

Überstanden...








San Diego Zoo, Huntington Beach (nein, leider nicht Bremen), Disneyland und die Crystal Cathedral in Anaheim

Disney Downtown, Anaheim South, Carlsbad, San Diego, Huntington Beach, Disneyland-und ich lebe noch! Das alles habe ich in nur 4 Tagen gesehen. Der fünfte wurde 8 Stunden im Auto verbracht, dessen Nacht wegen einem Notfall auch noch halbwegs durchwacht war und ich die Kinder gleich noch bis morgens um 4 Uhr bewacht habe. Die letzte Woche ist toll mit einem Wort zusammen zu fassen: CRAZY. Streit, Brüllerei, Stress waren die Hauptmerkmale. Sich da heraus zu halten ist umso schwerer, teilt man sich eine Hotelsuite und schläft auf der Couch des Vorraumes. Puh. Doch Licht ist in Sicht: morgen muss ich noch 9 Stunden arbeiten, dann habe ich 9 Tage Urlaub-den ich in Seattle verbringen werde. Das wird dann meine zweite Woche Urlaub in 9 Monaten Au Pair-Leben sein. Eigentlich bin ich reif für eine Kur. Aber ohne Kinder! ;-)

Den Trip nach San Diego habe ich alleine gemacht, da das mein freier Tag war. Ich bin von Carlsbad aus mit dem Zug (Coaster) nach San Diego/Santa Fee gefahren und dann mit dem Bus in den dortigen Zoo. Der ist wirklich gigantisch und hat Tiere zu bieten, die man sonst nur schwer in Zoos zu Gesicht bekommt. Manche Tiernamen sagten mir gar nichts. Asiatische Kühe, die keine waren, sondern eine eigene Gattung sind und von hinten aussahen wie Bären, seltsame Vögel, witzige Erdmännchen mit winzigen Babies. Eisbären, Flusspferde, Koalas, Elefanten, aaaaaalles vertreten gewesen. Ein Highlight und Stolz des Zoos ist die Panadbären-Aufzucht, somit konnte ich sogar die ansehen-samt 11 Monate altem Pandakind.

Zudem wurde ich vom Disneyland sehr überrascht. Ich bin schwer zu überzeugen, geht es um touristische Sehenswürdigkeiten und Attraktionen. (So habe ich mich auch erfolgreich ganze sechs Monate davor drücken können, den Touri vor der Golden Gate Bridge zu mimen!) Doch dieser Freizeitpark ist mit so viel Phantasie, Liebe und Perfektion bis ins letzte Detail gestaltet, dass es sehr schwer ist, nicht zu verfallen. Ich muss gestehen, ich bin es. Spätestens als ich im "Fahrgeschäft"/Abenteuerland "Indiana Jones Adventures" war, bin ich hin und weg gewesen. Die Kulissen sind so dermaßen perfekt, dass ich nun (fast!) das Gefühl habe, Indie auf seinen Abenteuern begleitet zu haben. Aber auch Dinge wie das Kinderkarussell mit den Dumbo-Elefanten war so niedlich gemacht, so sind die Gelenke der Arme mit Windrädchen verdeckt, auf deren Rückseite ein Hamster in seinem Rad läuft. Knuffig...mich zumindest kriegt man mit solch putzigen Details rum ;-)
Am Sonntag bin ich noch schnell im Alleingang in der Crystal Cathedral (http://de.wikipedia.org/wiki/Crystal_Cathedral) gewesen, deren Turm ich schon die Woche über vom Hotelzimmer aus sehen konnte. Die Kirche ist so abgedreht, das gibt es gar nicht. Ich hatte die Chance, da gerade Gottesdienst war, zu sehen wie hinter dem Altar die 27, 5 Meter hohen Glastüren geöffnet waren. Der Turm, der neben dem Hauptgebäude steht, hat einen kleinen, nur halb intakten Lift an der Außenseite, an dem nach Abschluß des "service" der Organist hinauf zum Instrument gefahren werden sollte, doch der versagte. Witziges Schauspiel wenn man bedenkt, dass dies eine riesige und steinreiche christliche Gemeinde eines unglaublich berühmten Fernsehpastors ist. Mir wurde erzählt, die Woche davor musste der Organist schon die Leitern an der Innenseite des Turmes hinauf klettern. Da wurde wohl etwas gespart-wenn auch sonst nirgends auf dem gesamten riesigen Gelände. Ach ja, noch erwähnenswert ist der Slogan der Kirche: "Crystal Cathedral. Home of the hour of power-connecting you to God, wherever, whenever, however." Da wird der Spirit South Californias deutlich...

Auf der Rückfahrt am Sonntag sind wir durch Platzregen gefahren-da habe ich gemerkt, wie sehr mir sogar dieser Teil Bremens fehlt. Ich kann mich nicht daran erinnern, wann es hier das letzte Mal geregnet hat. Zwar hatten wir diese Sturzbäche im Winter, aber da kam eben alles auf ein Mal. Für das ganze Jahr... Somit ging mir das norddeutsche Herz auf, als ich das Prasseln des Regens auf das Autodach hörte, während ich im Halbschlaf die Ruhe schlummernder Kinder genoss.

Viele liebe Grüße!

Montag, 7. Juli 2008

4th of July







Radweg am Lake Tahoe, der See, Truckee, Lake Tahoe und das Independence Day-Feuerwerk

Happy 4th of July!

Ich war vier Tage mit meiner Hostfamily am Lake Tahoe, diesmal hatten wir die Hütte ihrer Eltern ganz für uns alleine und ich habe auch meinen freien Tag dort verbracht-fernab der Kinder, was ich dringend mal gebraucht habe. Wenn man auch noch zusammen Ferien macht muss man einfach mal ganz weg von Trubel und Geschrei. Somit habe ich mir an "meinem" Tag ein Rad geliehen und bin nach "Downtown" gefahren, was eine ziemlich übertriebene, typisch amerikanische Beschreibung der einen (!) Einkaufsstraße von Tahoe City ist. Jedoch viel das, inzwischen ungewohnte, Radeln in 1599 Metern höhe etwas schwer. Über 30 Grad, dünne Luft, Steigungen und Abgase der vielen Anreisenden waren nicht sooo erholend. Aber ich habe das Beste daraus gemacht: Farmers Market besucht, Café im klimatisierten Store, zum Abschluss Strand besucht und dessen WLAN genutzt, um den Kontakt zur Außenwelt zu halten. Am Donnerstag war dann der große Tag, Independence Day. Diesen haben wir erst in Truckee verbracht, was wirklich ein total süßes Western-Städchen ist, um uns die Parade anzusehen. Welche auch nicht so schlimm wie befürchtet war, bin zum Glück ja im Westen der USA ;-)

Auf dem Rückweg gab es einen Abstecher nach Squaw Valley, wo ja 1960 die Olympiade beheimatet war, abends ging es an den See, mit Stühlen, Margarithas und Chips wurde dann mein ersehntes Feuerwerk gesehen, auf welches ich Silvester verzichten musste.

Am vierten Tag ging es zurück und wir alle erlitten einen ziemlichen Klimaschock, denn als wir uns Sacramento näherten, hatte sich die Außentemperatur verdoppelt: 40 Grad im Schatten. Puh... Und das Selbe hatten wir sogar heute hier oben, wo es immer etwas frischer ist als im Valley: 104° Fahrenheit. Nicht sooo angenehm.

Mittwoch geht es in die Richtung LA, nach Anaheim, um unter anderem Disneyland zu besuchen. Mir graut etwas vor der langen Fahrt und der mangelnden privacy im Hotel dort, doch zum Trost bleibt mir, dass dies wohl die letzte Reise mit meiner Hostfamily sein wird, denn in inzwischen 3,5 Monaten endet mein Au Pair-Leben :-) Das wird mir hoffentlich helfen, auch nach 8 Stunden Kinder-Gebrüll, Kinder-DVDs, Kinder-Musik und Tobsuchtsanfällen auf engstem Raum (Mini-Van...) nicht durchzudrehen.

Küsse nach Deutschland!