Sonntag, 18. November 2007

Craziest day ever

Gestern war einer der verrücktesten Tage meines Lebens-ein richtiges Abenteuer!

Nach Carmel gestartet sind wir mit Verspätung, weil die Dänin M. den Weg durch die Hills zu meinem Haus nicht gefunden hat...aber dann ging´s los: Die Französin M., die Deutsche I., M. und ich fuhren Richtung Carmel. Es war eine ganz schöne Strecke, knapp zwei Stunden lang ging es durch die unterschiedlichsten Landschaften, von der braunen Steppe über grüne Berge, Ackerland zu den Dünen. Kurz vor Carmel, als man seitlich am Highway schon den Pazifik sehen konnte, gab es plötzlich eine riesie Nebelfront, die sich über die Sandberge schob. Doch zu unserem Glück war es in Carmel selbst sehr sonnig und warm!
Wir sind als erstes dort an die Strandbucht geflitzt-weißer Sandstrand und ein rauher, kalter Wind vom Pazifik aus, zudem die Sicht auf die etwas weiter nördlich wuchernde Nebelfront, dazu die peitschende See-das war schon wahnsinnig!!
Danach wurde die Stadt selbst von uns besichtigt: wunderschön! Zuletzt ging es auf den "17 Miles Drive" am Pebble Beach. durch den Del Monte Forest. Für die Strecke muss man 9 $ bezahlen, dann kann man quer durch Wald und an der Küste entlang fahren und sich die unglaublichsten Häuser ansehen. Der Wald selbst sieht sehr urtümlich aus: lauter alte Zypressenarten und Nadelbäume, alle steht und liegt kreuz und quer.
Wir waren kaum auf dem Weg, als plötzlich wieder ein wahnsinnig dichter Nebel aufkam-wir kamen uns vor wie auf dem Set zu einem Grusel-Movie! ("Sleepy Hollow" lässt grüßen...)
Wir kamen an Villen vorbei, die aussahen wie Schlösser aus Irland, an futuristischen Prunkvillen, an klapprig braunen Holzhäusern mitten im nebeligen Wald-und an der rauhen See-es war ein wahnsinniges Spektakel, den Pazifik so aufgebauscht und schäumend in einer solchen Nebelflut zu erleben!
Die Route führt auch an der "Lone Cypress" auf einer Klippe, an den "Ghost Trees" und solcherlei Dingen vorbei-kaum hatten wir nach einer Stunde die Route wieder verlassen, war der Nebel verschwunden... Es kam einem vor, als wäre das ganze Erlebnis wie ein Traum oder eine Inszenierung gewesen, so unwirklich waren die abrupten Witterungswechsel!!

Kurz vor Cupertino dann, als wir dachten, den Abenteuerteil des Tages hätten wir hinter uns gelassen, krachte es plätzlich seitlich am Auto: ein Reifen war geplatzt. Der Highway ist vierspurig und war für einen Samstagabend ungewöhnlich stark befahren-also mussten wir mit kaputtem Reifen, der bei jedem Wechsel über die Reflektoren der Spurlinien krachte, versuchen, nach ganz rechts zu kommen (wir waren zuvor ganz links auf dem Carpool für Autos mit mehr als einer Person an Bord). Dann mussten wir uns auf die Seitenwand des Highways setzen, weil es dahinter zu steil bergab ging-und auf Daxter, "unseren" Mann von Triple A (ADAC amerikanisch) warten. Der war recht amüsiert, da vier ausländische Mädels frierend im Fahrtwind des Highways zu finden.

Somit waren wir nach insgesamt einer Stunde warten im Kalten wieder auf dem Weg "nach Hause"-und haben uns dabei dazu entschlossen, den verrückten Tag würdevoll enden zu lassen, indem wir versuchen, I. in einen Club zu bekommen (unter 21!).

Nach einigen Stylingversuchen haben wir uns dann um 10 (!) zur Santana Row begeben, an der es auch einen Mix zwischen Bar/Restaurant und Club gibt. Der Türsteher hatte Jahre in Münster gelebt, wie sich in der Diskussion um den "fehlenden" Ausweis ergab, und er war sooo stolz, Deutsch mit uns reden zu können, dass es okay abgesichert wurde, beim nächsten Mal den Altersnachweis zu erbringen. Das war der Auslands-Frauen-Bonus! :-)

Drinnen erwartete einen ein Mix aus Asien, Südamerika und Nordamerika-80 % der Leute (vor allem Männer) überragte ich ca. um eine Kopflänge. Mensch, hab ich mich wohl gefühlt! ;-) Dann begann auch gleich das äußert plumpe Balzverfahren, dass Europäerinnen gegenüber ziemlich schamlos ausfällt. Die Musik dazu war eine Erinnerung an das Coconut zu Abiturszeiten...naja!
Die meisten Mädels dort liefen herrum, als wären sie einem HipHop-Video entsprungen und hätten vergessen, sich etwas überzuziehen.
Als dann um Punkt zwölf Uhr das Licht an und die Musik aus ging, war ich irgendwie ganz froh, dem Spießrutenlauf noch zeitig zu entkommen! :-)

Draußen dann sah ich das erste Mal auch Cupertino in einen dichten dichten Nebel getaucht-normalerweise beginnt der erst auf der Strecke hoch zum Haus.
I. tat mir schlagartig leid, dass sie mich wieder in dicker Nebelsuppe serpentienenartig nach oben fahren müsste. Doch siehe da, kaum hatten wir nach 15 Minuten den Weg hoch in die Hills eingeschlagen, war wie auf Knopfdruck die Nebelbank verschwunden-und die Unberechenbarkeit des Tages komplett! So fuhren wir durch eine klare Nacht hoch über die Bay...

Ich sage zu diesem Tag nur eins: STRANGE! :-)

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